Samstag, 28. März 2009

"Irgendwann muss auch mal Schluss sein"


Die Menschen, die die Verbrechen der Nazis mit einem „Irgendwann muss auch mal Schluss sein“ relativieren, sind charakterlich auf einer Stufe mit denen, die diese Verbrechen damals überhaupt erst möglich gemacht haben.

Das sagt uns was? Genau: man kann diese Menschen nicht oft genug an diese Zeit erinnern; einfach schon bereits aus dem Grunde, dass sich das nicht wiederholt!


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Donnerstag, 26. März 2009

“Cras legam” - über die Zensur in Internetforen


“Cras legam” – Morgen werde ich es lesen. Das antwortete Caesar am Tage seines Todes nachdem man ihm ein Warnung zusteckte. Wie wir wissen, hat er sie nicht gelesen.

Meine folgende Ausführungen mögen jetzt überzeichnet erscheinen, wer sich jedoch tiefer in eine Sache hineindenkt, erkennt eben auch deren Abgründe.

Der Grund für das Illegitime an Zensur in Internetforen ist, dass ein offenen, diskursfähiges, dialogbereites, demokratisches System BRD (das Bewerten von Demokratie steht auf einem anderen Blatt), faschistoide Strukturen zulässt, wenn innerhalb dieses Systems Zensur überhaupt erst möglich ist; denn das hebelt ein fundamentales Grundrecht aus, das Grundrecht auf freie Meinungsäusserung. So macht sich ein demokratischer Staat, zu einem latent faschistischen Komplizen, indem es offen Grundgesetz-feindliche Gefüge zulässt.

Wie stellen wir uns das vor? Ein mikrokosmisch-faschistisches System innerhalb eines makrokosmisch-demokratischen Staates?!

Art.5 GG, 1.3 "Eine Zensur findet nicht statt", das impliziert ein unumstößliches Grundrecht, nämlich das der freien Meinungsäusserung. Dieses Grundrecht wird nur in den meisten Internetforen mit dem Hinweis auf "aufgestellte Regeln" kategorisch verweigert. Aber wie kann ein Mensch, einem anderen Menschen innerhalb eines geschlossenen Systems ein elementares Grundrecht verweigern? Das Aushebeln eines Grundrechtes innerhalb eines demokratischen Systems - wie legitimiert man das?

Um einen Einwand gleich vorwegzunehmen: bei den versch. Online-Communities, Foren etc. handelt es sich keinesfalls um private, sondern um quasi öffentliche Räume, zu denen (so wird suggeriert) jeder Zugang erhält, ähnlich einem öffentlichen Marktplatz, auf dem zwar auch nicht jeder "machen kann was er will", dies aber innerhalb der "Freiheitlich demokratischen Grundordnung" und die Gewalt geht immer von Staate aus.

Niccolò Machiavelli "Der Fürst", eine Art Bedienungsanleitung für machtorientierte Politiker: "...Die Handlungen aller Menschen und besonders die eines Herrschers, der keinen Richter über sich hat, beurteilt man nach dem Enderfolg. Ein Herrscher braucht also nur zu siegen und seine Herrschaft zu behaupten, so werden die Mittel dazu stets für ehrenvoll angesehen und von jedem gelobt. Denn der Pöbel hält sich immer an den Schein und den Erfolg; und in der Welt gibt es nur Pöbel...".

Willkommen im 16ten Jahrhundert!


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Landesverräter - oder: „Man wird doch wohl noch die Wahrheit sagen dürfen“


Die Aussage Lüttkes, Dietrich Bonhoeffer sei ein “ganz gewöhnlicher Vaterlandsverräter” ist entgegen der in rechts-konservativen Kreisen gern aufgestellten Behauptung, keine verlautbarte Ansicht - so wie man z.B. bei hellem Tageslicht nicht der „Ansicht“ sein kann, es sei dunkel (es sei denn, man ist blind) - sondern eine Verunglimpfung, da Bonhoeffer de facto kein Vaterlandsverräter war, im Gegenteil.

„Man wird doch wohl noch die Wahrheit sagen dürfen“ - und schon ists um die Wahrheit meist bereits geschehn! Mit dieser Floskel, möchte man i.d.R. nämlich eine glatte Lüge zur Wahrheit ummünzen, weil mit dieser Äusserung nicht mehr deren Inhalt, resp. Wahrheitsgehalt, sondern ausschliesslich lediglich die Unterdrückung der vermeintlichen „Wahrheit“ selbst diskutiert wird.

Ich bin zwar auch der Ansicht, dass jeder jede noch so selbst-disqualifizierende Meinung sagen können darf, egal aus welcher politischen Ecke sie stammt, weil das sowieso nur etwas über den Urheber aussagt, denn gerade Menschen, denen die intolerantesten Denkmuster zueigen sind, sind dem Personenkreis zugehörig, die immer wieder Toleranz anmahnen - diese fordern nämlich gleichfalls am nachdrücklichsten, das Tolerieren ihrer eigenen Intoleranz ein.


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